Orlow-Traber

Der russische Graf Orlow-Tschesmenski züchtete in 35 Jahren (1775 bis 1809) diese Rasse. Er wollte Temperament, Schönheit, Ausdauer und Leichtfüßigkeit des  arabischen Pferdes mit dem Knochenstärke, Kraft, Größe und Schrittlänge westeuropäischen Wagenpferdes vereinen.

Zu dem Zweck erwarb er 1775 in Morea den arabischen Schimmelhengst "Smetanka", der der Stammvater dieser Rasse wurde. Der nur 153 cm große Smetanka wurde nur ein Jahr zur Zucht genutzt und brachte nur fünf Fohlen, hinterließ aber aus einer Paarung mit einer isabellfarbenen dänischen Stute den 1778 geborenen Hengst "PolkanI". Dieser wurde u.a. mit einer holländischen Stute (Harddraver) gepaart, aus der 1784 der Hengst "BarsI" fiel, der alle gewünschten Merkmale aufwies.

Zur Konsolidierung und Festigung der Merkmale erfolgte ein überaus starker Zuchteinsatz von "BarsI" mit hochgradig betreibener In- und Inzestzucht. In der vierten Folgegeneration entsprachen die Pferde schon weitgehend dem Zuchtziel der Rasse. Jetzt wurden auch Englische Vollblüter, Norfolks sowie holländische Harddraver, dänische Fredriksborger sowie einige Araber/Mecklenburger Kreuzungen mit großer Zurückhaltung mit eingekreuzt, um die durch die Inzucht verlorengegangenen Eigenschaften, nämlich Größe und Masse, wieder auszugleichen. Mehr und mehr bildete sich ein rassetypischer, eleganter, schneller, ausdauernder und langlebiger Traber heraus, der jedoch an Schnelligkeit dem amerikanischen Standardbred nie das Wasser reichen konnte:

1826 in Lebedjan und 1834 in Moskau erfolgten die ersten erfolgreichen Renneinsätze des Orlow-Trabers, welche die Rasse schnell populär machten. Um diese Zeit wurde das Gestüt Staatseigentum und erste Zuchtbücher wurden angelegt sowie Bestimmungen über die Rassenreinheit der Orlow-Traber erlassen. Von 1870 bis 1880 erfolgte ein umfangreicher Export von Orlow-Trabern nach Deutschland, Österreich und Holland, wo diese zum Aufbau nationaler Traberzuchten verwandt wurden. Neben dem Rennwesen wurde der Orlow-Traber auch als Arbeitspferd genutzt und zur Verbesserung einer Reihe bodenständiger Rassen der Sowjetunion herangezogen.

Exterieur: Gesamterscheinung harmonischer und edler als die der amerikanischen Standardtrabers. Kopf sehr edel, nicht selten araberähnlich, langer Hals, wenig Widerrist, steile Schulter, ziemlich langer Rücken, abfallende Kruppe, lange, sehnige, kräftige Beine

Stockmaß: 153 bis 164 cm

Farben: Viele Schimmel, Braune und Rappen, daneben auch andere Grundfarben

Eignung: Für den Trabrennsport, allerdings nicht ganz so schnell wie europäische, französische und amerikanische Traber. Ist auch sehr beliebt als Wagen- und Schlittenpferd und hat eine unverwüstiche Gesundheit. Der Orlow-Traber findet auch Verwendung als Veredler vieler russischer Pferde-und Ponyrassen.

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